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Felix Locke im Austausch mit Kreisbrandrat

Zukunft der Feuerwehren im Fokus

Roth/Lauf an der Pegnitz, 19. Dezember 2024

Der Parlamentarische Geschäftsführer der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, Felix Locke, hat sich mit dem Kreisbrandrat Christian Mederer zu einem intensiven Austausch über die Herausforderungen und Zukunftsthemen der Feuerwehren in der Region getroffen. Im Fokus standen zentrale Themen, die vor allem die aktiven Einsatzkräfte, die Nachwuchsgewinnung und das Beschaffungswesen betreffen.

Flexibilisierung statt starrer Altersgrenze

Ein zentrales Thema war die von den FREIEN WÄHLERN vorangetriebene Reform der Altersgrenze aktiver Einsatzkräfte. Künftig soll die Altersgrenze an das gesetzliche Renteneintrittsalter gekoppelt werden – aktuell also bis 67 Jahre. Darüber hinaus können Feuerwehrleute nach individueller Rücksprache und ärztlicher Einschätzung ihre aktive Tätigkeit um jeweils bis zu drei weiteren Jahren verlängern. „Mit dieser Lösung schaffen wir die dringend benötigte Flexibilität für unsere Feuerwehren“, betonte Felix Locke. „Erfahrene Einsatzkräfte bleiben den Wehren länger erhalten, ohne dass wir starre Altersgrenzen vorschreiben. Damit sichern wir wertvolle Einsatzkompetenz und stärken den Zusammenhalt innerhalb der Teams.“

Aktiver Feuerwehrdienst ab 16 Jahren: Mobilität und Versicherungsschutz als Schlüsselherausforderungen

Ein weiteres Thema, das viele Feuerwehren bewegt, ist der Eintritt in den aktiven Feuerwehrdienst ab 16 Jahren. Die FREIEN WÄHLER sehen dabei sowohl Chancen als auch Herausforderungen. „Eine rechtssichere frühere Einbindung in den aktiven Dienst bietet die Möglichkeit, junge Menschen gut auszubilden und sie frühzeitig an die Praxis heranzuführen, was auch die Persönlichkeitsentwicklung fördert. Aber wir dürfen die praktischen Herausforderungen nicht ausblenden“, betonte Felix Locke.

Zu den größten Herausforderungen zählen die Themen Mobilität und Versicherungsschutz. „Viele 16- und 17-Jährige sind noch nicht mobil genug, um innerhalb der geforderten Fristen die Wache zu erreichen. Gerade in ländlichen Regionen ohne gut ausgebaute ÖPNV-Anbindung wird das zu einem echten Problem“, erklärte Locke. Da die Jugendlichen in diesem Alter häufig noch keinen Führerschein besitzen, sind sie auf Fahrgemeinschaften oder den öffentlichen Nahverkehr angewiesen. Das verzögert ihre Anfahrtszeit zum Gerätehaus und kann damit die Einsatzfähigkeit Jugendlichen negativ beeinflussen.

Darüber hinaus sind die Rechtsgrundlage und der Versicherungsschutz bei Einsätzen von Jugendlichen ein sensibles Thema. „Die Sicherheit der jungen Feuerwehrleute muss oberste Priorität haben. Eine Unterscheidung zwischen Volljährigen und Jugendlichen darf hier dann nicht mehr vorgenommen werden – gerade bei der persönlichen Schutzausrüstung“, forderte Locke. Da Einsätze oft mit Risiken verbunden sind, müsse der Versicherungsschutz der Jugendlichen eindeutig geregelt sein. „Hier darf es keine Grauzonen geben. Die Jugendlichen brauchen Klarheit, die Wehren brauchen Rechtssicherheit“, so Locke. Die FREIEN WÄHLER setzen sich dafür ein, den Versicherungsschutz zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen, um die jungen Feuerwehrleute besser zu schützen.

Feuerwehrführerschein: Zentrale Fahrschulen als mögliche Lösung

Die steigenden Anforderungen in der Fahrerlaubnisausbildung sowie der Wegfall von Wehrpflicht, Zivildienst und anderen Ersatzdiensten als Ausbildungsstellen für LKW-Fahrer, stellen viele Wehren vor Herausforderungen. Durch die zunehmende Größe und das höhere Gewicht moderner Feuerwehrfahrzeuge stoßen viele freiwillige Einsatzkräfte an die Grenzen der bestehenden Führerscheinregelungen. „Die Fahrzeuge werden immer schwerer, die Führerscheinhürden bleiben dieselben. Das ist ein Problem, das wir nicht ignorieren dürfen“, erklärte Locke. Auch sind die Kosten für eine Führerscheinausbildung mit den Jahren immer weiter angestiegen, bei Führerscheinklasse C für LKW kommt eine alle fünf Jahre eine Verlängerung mit zusätzlichen Kosten für medizinische Gutachten hinzu. Für Fahrzeuge bis zu 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht besteht in Bayern seit Juni 2011 die Möglichkeit eine Sonderfahrberechtigung für Einsatzfahrzeuge zu erhalten. Diese gilt nur für den Feuerwehrdienst und beinhaltet unter anderem eine praktische Fahrausbildung.

Für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht bringen die die FREIEN WÄHLER die Organisation der Fahrerlaubnisausbildung über zentrale Fahrschulen ins Gespräch. „Eine zentrale Lösung bringt mehrere Vorteile mit sich“, so Locke. „Zum einen entlastet sie die Feuerwehren vor Ort, da sich die Aufwandsträger nicht mehr selbst mit Fahrschulen vor Ort abstimmen müssen. Zum anderen schaffen wir damit einheitliche Standards und garantieren eine hohe Ausbildungsqualität.“ Durch eine zentrale Koordination könnten die Kosten gesenkt, der Verwaltungsaufwand verringert und die Ausbildung effizienter gestaltet werden.

„Diese Idee sollte geprüft werden, denn sie hat das Potenzial, Kosten zu senken und die Ausbildung zu vereinfachen“, betonte Locke. Die FREIEN WÄHLER wollen, dass alle Optionen auf den Tisch kommen, um eine praxisnahe und zukunftsfähige Lösung für die Feuerwehren zu finden. „Eine gute Ausstattung der Feuerwehr bringt nichts, wenn die Einsatzkräfte das Fahrzeug nicht fahren dürfen. Deswegen brauchen wir durchdachte, realistische Lösungen, die den Ehrenamtlichen zugutekommen“, so Locke abschließend.

Zentrales Beschaffungswesen: Effizienz und Entlastung der Kommunen

Ein weiteres wichtiges Thema im Gespräch mit dem Brandschutzmeister war das zentrale Beschaffungswesen. Die FREIEN WÄHLER setzen sich seit langem dafür ein, weil sie die Herausforderungen der Kommunen besser kennen als jede andere Partei. „Wir sind direkt vor Ort, nah an den Kommunen, und wissen aus erster Hand, wo der Schuh drückt“, betonte Felix Locke.

Die finanziellen Anforderungen an die Kommunen sind gestiegen. Viele kleine Gemeinden können die Beschaffung von Fahrzeugen und Geräten nicht mehr in Einzelbeschaffungen stemmen. „Deshalb setzen wir uns für ein zentrales Beschaffungswesen ein“, erklärte Locke. Eine solche Lösung könne Synergien heben, Kosten senken und die Kommunen entlasten. „Durch zentrale Beschaffung sparen wir Zeit, Geld und Nerven – und stellen sicher, dass die Wehren mit der bestmöglichen Ausrüstung arbeiten können“, so Locke.

Ein besonderes Anliegen der FREIEN WÄHLER ist es, den finanziellen Druck von den Kommunen zu nehmen und gleichzeitig die Ausstattung der Feuerwehren zu optimieren. „Während andere Parteien von der Theorie ausgehen, kennen wir die Praxis. Wir wissen, welche Belastungen bei den Kommunen tatsächlich ankommen – und genau deshalb drängen wir auf Lösungen, die vor Ort Wirkung zeigen“, unterstrich Locke die Position der FREIEN WÄHLER. Ziel sei es, Qualität und Wirtschaftlichkeit zu vereinen und gleichzeitig die Bedürfnisse der Feuerwehren vor Ort zu berücksichtigen.

Locke: ‘Starkes Ehrenamt braucht starke politische Unterstützung’

Sicherheit der Bevölkerung: „Unsere Feuerwehren sind unverzichtbar. Deshalb müssen wir Rahmenbedingungen schaffen, die den Einsatz auch in Zukunft sichern. Das fängt bei der Nachwuchsarbeit an und reicht bis zur Ausstattung mit modernen Fahrzeugen.“ Als Vertreter der FREIEN WÄHLER sieht Locke hier klare Handlungsaufträge an die Politik: „Wir stehen an der Seite der Ehrenamtlichen. Sie halten die Gesellschaft zusammen – und wir stehen dafür ein, dass sie dafür die besten Bedingungen erhalten.“

Das Bild den Kreisbrandrat des Landkreises Roth Christian Mederer, mit Kreisbrandmeister Matthias Hiltner, Kreisbrandmeisterin Melanie Flierl und Kreisbrandinspektor Roland Ritthammer (Quelle Bild: G. Müller)

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Pressekontakt:
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Marktplatz 22, 91207 Lauf
Tel.: 09123 9987400
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Ansprechpartnerin: Julia Bürner